Gespräch des Fördervereins mit Matthias Arends (SPD) am 16.02.2018
Der Förderverein sprach letzte Woche mit dem Landtagsabgeordneten Matthias Arends, in dessen Wahlbereich gleich zwei der von der Umstrukturierung betroffenen Krankenhäuser liegen; Emden und Norden. Der Vereinsvorstand trug Herrn Arends eine Einschätzung vor, was zu erwarten wäre, wenn die Betriebsstätte der UEK in Norden geschlossen werden sollte. Seit Übernahme durch den Landkreis wurde das Norder Krankenhaus sukzessive abgebaut. Unbestritten war auch, daß das Krankenhaus in Norden über die bessere Bausubstanz verfügt, sowie ein geringeres Defizit vorzuweisen hat. Durch die durchweg gute Belegung ist eigentlich bewiesen, dass das Haus dringend gebraucht wird. Wohin gehen Sie denn, wenn das Kind abends in die geschlossene Balkontür läuft und aus einer große Kopfplatzwunde blutet oder sie mit dem Fuß umgeknickt sind und vielleicht ein Knochenbruch vorliegt? Die Chirurgen im MVZ sind abends nicht erreichbar, der kassenärztliche Bereitschaftsdienst muss über 116117 kontaktiert werden und ist vielleicht gerade anderswo im Einsatz. Bei fehlendem Krankenhaus entfällt die Notfallambulanz mit Chirurgen und Röntgen vor Ort.(siehe Schaubild unten). Im Altkreis Norden wäre demnach abends keine chirurgische Hilfe mehr gewährleistet! Es würden Fahrten von über 20 km zum nächstgelegenen Krankenhaus anfallen. Auch diese Bedenken wurden dem SPD-Landtagsabgeordneten vorgebracht, sowie, dass man die angekündigte Bürgerbeteiligung vermisse (was zwischenzeitlich offensichtlich durch eine 2‑Wochen-Online-Umfrage wettgemacht werden soll). Der Auftrag der Politik an die Trägergesellschaft — eine “Verbundlösung” zu schaffen — beinhaltet den Erhalt aller drei Standorte ! Die von Eppmann unter dem hochtrabenden Titel “Zukunftslösung für einen Klinikverbund” vorgetragenen Absichtserklärungen, nach denen er den Standort Norden aufgeben will, haben mit einem “Klinikverbund” nichts zu tun und sind völlig inakzepabel — für Bürger, Patienten und Mitarbeiter!
So erhofft sich der Verein, neue Denkanstöße gegeben zu haben, die in die Fraktion weitergetragen werden und die Parteimitglieder vor Ort ihre persönliche Entscheidung überdenken lassen. Bisher ist der Auftrag der Politik an die Trägergesellschaft nicht erfüllt worden. Auch nach acht Monaten fehlen die Konzepte zum Erhalt der drei Klinikstandorte – und die sollten endlich von der Politik dringender den je eingefordert werden.