An der öffentlichen Ratssitzung in Norden am 31.05. nahmen Landrat Meinen, Klinik-Geschäftsführer Balster und auch Gesundheitsdezernent Dr. Puchert teil. Landrat und Geschäftsführer wollten zu dem Beschluß der Trägergesellschaft informieren, die Norder UEK ab Juli 2023 zu schließen und in ein „Regionales Gesundheitszentrum“ umzuwandeln. Sie hätten hier die Gelegenheit gehabt, Fragen von Bürgern und Klinikmitarbeitern zu diesem Beschluß zu beantworten und zu Forderungen aus Bürgerschaft, von Klinikmitarbeitern und aus der Norder Politik Stellung zu nehmen. Leider sind sie so gut wie alle Antworten schuldig geblieben. Sie zeigten sich stattdessen im Verlauf der Veranstaltung zunehmend kommunikationsunwillig und trugen dadurch zu der als Ziel formulierten “Versachlichung der Diskussion” kaum etwas bei.
Offen geblieben sind nach dieser „Informationsveranstaltung“ grundlegende Sachfragen, deren Klärung vor einer so weitreichenden Entscheidung zu erwarten gewesen wäre. Im Folgenden sind einige grundlegende dieser offenen Fragen dokumentiert.
- Weshalb erklärt der Geschäftsführer einen Krankenhausbetrieb in Norden trotz fehlender Ersatzlösung für „unmöglich“ (die Zentralklinik hat noch nicht einmal einen Förderbescheid und könnte im besten Fall in 5 bis 6 Jahren eröffnen)
- Woher genau kommt die aktuell gemeldete massive Erhöhung des Defizits? Allein für Norden werden 11 Mio Verluste für das laufende Jahr erwartet?
- Warum soll es nicht möglich sein, über zusätzliche Einstellungen bzw. Abordnung von Ärzten aus Aurich den Betrieb der Grundversorgung in Norden für die kommenden Jahre sicherzustellen ?
- Warum können umliegende Krankenhäuser mit dem Personalmangel umgehen, die Trägergesellschaft aber nicht ? Besteht überhaupt der Wille, das Angebot bis zur Zentralklinik sicherzustellen ?
- Weshalb wurden erkennbare Defizite in der Führung und dem Umgang mit den Mitarbeitern nicht angegangen?
- Weshalb hat der Aufsichtsrat trotz des dringenden Bedarfs und entgegen allen gemachten Zusagen für ein Grundversorgungskrankenhaus im nördlichen Kreisgebiet dem neuen Geschäftsführer nicht die Sicherung der Klinik in Norden als Aufgabe vorgegeben ?
- Weshalb hat der Aufsichtsrat das Ausbluten des Norder Krankenhauses in den letzten Jahren gebilligt und trotz erkennbarer Mängel in der Leistungsfähigkeit und Attraktivität der Klinik dem Geschäftsführer dabei immer wieder freie Hand gegeben?
- Die Kliniken in Aurich, Norden und Emden versorgen rund 240.000 Menschen. Fällt mit dem Standort Norden ein Haus weg, wie und wo sollen die Menschen in den kommenden Jahren versorgt werden?
- Halten Sie die bestehenden Kapazitäten der Stationäre Notfallversorgung in Aurich und Emden wirklich für ausreichend für die Notfallbehandlung? Wie gehen Sie damit um, daß es bereits heute durch immer häufigere Abmeldungen von Kliniken und durch massive Engpässe im Rettungsdienst zu lebensgefährlichen Situationen bei der Unterbringung von Notfällen in geeigneten Kliniken kommt ?
- Welche konkreten Schritte sind vorgesehen, den Rettungsdienst als eine funktionierende Säule der Notfallversorgung a) in der jetzigen Lage, b) bei Wegfall des Norder Krankenhauses und c) im Zuge der Zentralisierung der stationären Versorgung in Uthwerdum abzusichern ?
- Wie sieht das seit Jahren angekündigte Konzept des Trägers für die Sicherstellung der Notfallversorgung aus?
- Wenn das „RGZ“, obwohl in der Sache lediglich eine bettenführende Tagespflegestation mit einem Verbund von Arztpraxen, als „neue Versorgungsform“ umgesetzt werden soll : Welche konkreten ärztlichen Angebote soll es im „Regionalen Gesundheitszentrum“ geben ?
- Ist die Verfügbarkeit von Ärzten und die Finanzierung (Arztsitze) in Abstimmung mit der Kassenärztlichen Vereinigung sichergestellt ?
- Wurde geprüft, welcher Bedarf aus gesundheitspolitischer Sicht mit dem RGZ gedeckt werden kann, aber auch, welcher nicht ?
Der Förderverein erwartet vom Träger und der Geschäftsführung, daß der Schließungsbeschluß sofort rückgängig gemacht wird. Die UEK in Norden muß bis zur Verfügbarkeit einer neuen Klinik der Grundversorgung mindestens mit den Abteilungen Innere und Chirurgie erhalten werden. Es ist dabei sicherzustellen, daß durch personelle und technische Ausstattung einer Intensivstation mit mindestens 6 Betten die Teilnahme an der Basisnotfallversorgung gemäß den gesetzlichen Vorgaben gesichert wird. Anstatt daß weitere Aufgaben an völlig überlastete Rettungsdiente und Kassenärzte weggedrückt werden, muß der Landkreis sicherstellen, daß die gesamte medizinische Infrastruktur rund um die Klinik stabilisiert wird – auch im Hinblick auf die beabsichtigte Zentralisierung der stationären Versorgung.
Warum wird verheimlicht ,
daß aus dem freien Räumlichkeiten im Krankenhaus, die nicht mehr benötigt werden, Umbauten getätigt werden. Für Asylbewerber hergerichtet!? Das Gerücht wird von Asylbewerber hier erzählt . Was steckt hinter diesem ? Keiner kann Antworten geben?!