Als wesentliches Angebot in einem zukünftigen RGZ Norden wird von Seiten der Trägergesellschaft das Modellprojekt „Statamed“ vorgestellt. Ab 1.4.2024 soll es auch im zukünftige RGZ Norden starten.
“StatAMed” ist ein Modellpojekt für eine kurzstationäre, allgemeinmedizinische niederschwelligen Versorgung für Patienten in Kooperation mit Haus- und Fachärzt/innen, also der ambulanten Versorgung. Unter der Führung der AOK wird es an sechs Standorten erprobt (drei davon in Niedersachsen, bei denen es sich um zur Schließung anstehende oder schon geschlossene Klinikstandorte handelt). Gefördert wird es als befristeter Modellversuch mit Bundesmitteln aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G‑BA).
In Norden sollen ab 1.4.2024 insgesamt drei MitarbeiterInnen StataMed erproben. Trotz dieser Größenordnung werben Kreispolitik und Trägergesellschaft bereits mit Statamed als einem zentralen „Leistungsangebot“ eines RGZ Norden.
Eine sachlichen Prüfung der Umsetzbarkeit im hiesigen medizinischen Umfeld läßt aber auch unabhängig von der Größenordnung Zweifel aufkommen. Denn so zutreffend der Befund der AOK als Projektinitiator ist, daß im Zuge der Schließungen wohnortnaher Kliniken insbesondere für die bei StatMed im Fokus stehende Patientengruppe älterer, multimorbider und teilweise pflegebefürftiger Menschen massive Versorgungslücken entstehen: Für eine angemessene sektorenübergreifende Gesundheitsversorgung der gesamten Norder Bevölkerung (und damit auch der im Zuge von Statamed beschriebenen Patientengruppen) fehlen vor Ort — stationär wie ambulant — die medizinischen Ressourcen, die finanziellen und auch die organisatorischen Voraussetzungen. Die benötigten “Knoten” für ein „Gesundheitsnetz“ sind immer weniger verfügbar, wobei der Trend durch die Klinikschließung sogar noch beschleunigt wurde.
Kurzzeitklinik statt Grundversorgung in Norden? Zum Start von “StatAMed”