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Das  Bünd­nis Kli­ni­k­ret­tung   kämpft seir 2020 bun­des­weit gegen die for­cier­te Schlies­sung von wohn­ort­na­hen Kli­ni­ken der Grund- und Regel­ver­sor­gung.  Und damit gegen die Kon­zen­ta­ti­on der sta­tio­nä­ren Gesund­heits­ver­sor­gung auf immer grö­ße­re, aus­schliess­lich an Ren­di­te­maß­stä­ben aus­ge­rich­te­ten Ein­hei­ten, die der der eigent­li­chen Auf­ga­be der Gesund­heits­ver­sor­gung, der öffent­li­chen Daseins­vor­sor­ge, zuwi­der­lau­fen. Getra­gen wird das Bünd­nis von Akti­ven der Initia­ti­ve der GiB (Gemein­gut in BügerInnenhand)


Der vdää ist ein ärzt­li­cher Berufs­ver­band, der sich als Alter­na­ti­ve zu stan­des­po­li­tisch wir­ken­den Ärz­te­ver­bän­den ver­steht. Vier mal im Jahr erscheint die vdää-Zeit­schrift “Gesund­heit braucht Poli­tik”. Zur The­men­über­sicht der Sei­te geht es mit einem Maus­klick auf neben­ste­hen­de Grafik.


Im inter­na­tio­na­len Ver­gleich hat Deutsch­land nach dem Urteil vie­ler Gesund­heits­po­li­ti­ker eine zu hohe Kran­ken­haus­dich­te. Wie vor allem klei­ne Kran­ken­häu­ser markt­be­rei­nigt wer­den, doku­men­tiert seit Dezem­ber 2000 die Inter­net­sei­te Kliniksterben.de


Nie­der­sach­sens Kran­ken­häu­ser brau­chen fai­re gesetz­li­che Rah­men­be­din­gun­gen! Dafür setzt sich die Infor­ma­ti­ons-kam­pa­gne der Nie­der­säch­si­schen Kran­ken­haus­ge­sell­schaft „2/DRITTEL“ ein.


Naeg­ler H., Weh­kamp K.-H.: Medi­zin im Kran­ken­haus zwi­schen Pati­en­ten­wohl und Öko­no­mi­sie­rung, Medi­zi­nisch Wis­sen­schaft­li­che Ver­lags­an­stalt, Ber­lin 2017) 

Steht der Pati­ent tat­säch­lich mit sei­nen gesund­heit­li­chen Inter­es­sen im Mit­tel­punkt, wenn er ins Kran­ken­haus auf­ge­nom­men, dort behan­delt und wie­der ent­las­sen wird? Ist der zu beob­ach­ten­de fort­wäh­ren­de Anstieg der Fall­zah­len und der Kom­ple­xi­täts­gra­de der Erkran­kun­gen aus­schließ­lich auf medi­zi­ni­schen Bedarf zurück­zu­füh­ren? Ent­spricht die Aus­rich­tung der Kli­ni­ken den­ge­sund­heit­li­chen Bedürf­nis­sen der Bevöl­ke­rung? Oder sind die­se Ent­wick­lun­gen Aus­druck eines “Öko­no­mi­sie­rungs­pro­zes­ses”, der medi­zi­ni­sche Indi­ka­tio­nen zuneh­mend mit wirt­schaft­li­chen Inter­es­sen ver­mengt? Ver­än­dern die Finan­zie­rungs- und Steue­rungs­kon­zep­te des Gesund­heits­sys­tems auch die Inhal­te und den Cha­rak­ter der Medi­zin und der Kran­ken­häu­ser? Die vor­ge­leg­ten Ergeb­nis­se der qua­li­ta­ti­ven Stu­die zei­gen die Dilem­ma­ta auf, denen Geschäfts­füh­rer und Ärz­te aus­ge­setzt sind, wenn sie zur Siche­rung der wirt­schaft­li­chen Exis­tenz der Kli­ni­ken Gewin­ne erzie­len müs­sen. Wenn das Pati­en­ten­wohl kon­se­quent als Maß­stab pati­en­ten­be­zo­ge­ner und unter­neh­me­ri­scher Ent­schei­dun­gen berück­sich­tigt wür­de, wäre die Zahl der in die sta­tio­nä­re Behand­lung auf­ge­nom­me­nen Pati­en­ten gerin­ger, die Behand­lungs­pro­zes­se könn­ten sorg­sa­mer, zuwar­tend und weni­ger aggres­siv ver­lau­fen. Der Arbeits­platz Kran­ken­haus wäre attrak­ti­ver und gesün­der und das Pro­blem des Fach­kräf­te­man­gels wäre eben­falls gerin­ger. Vor­aus­ge­setzt frei­lich, dass genü­gend Fach­per­so­nal vor­han­den wäre und der Druck der Kran­ken­häu­ser, Gewin­ne zu ihrer Zukunfts­si­che­rung zu machen, ver­min­dert würde.

Die bei­den Autoren — der eine Arzt, der ande­re Öko­nom — befrag­ten Ärz­te und Geschäfts­füh­rer deut­scher Kran­ken­häu­ser danach, ob medi­zi­ni­sche Ent­schei­dun­gen durch ande­re Inter­es­sen als die der Pati­en­ten beein­flusst wer­den und wenn ja, war­um die­ses so ist. Die Ergeb­nis­se wur­den in die­sem Buch sowie im Deut­schen Ärz­te­blatt und im Moni­tor Ver­sor­gungs­for­schung publi­ziert. Auch das NDR-Fern­se­hen hat  eine aus­führ­li­che Doku­men­ta­ti­on zu dem The­ma produziert.

( zu einer PDF mit  Ergeb­nis­sen der Stu­die:   bit­te  hier  klicken!)

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