Keine Schließung, nur weniger Medizin”? Wie das Schließen der UEK Norden verniedlicht wird

Wie kann man ernst­haft behaup­ten, Nor­den blei­be ein Kran­ken­haus, wenn man die gesam­ten  soma­ti­schen Leis­tun­gen des Kran­ken­hau­ses weg­streicht ? Für die Ver­sor­gung von über 50.000 Pati­en­tIn­nen mit Wohn­sitz im Umkreis der Nor­der UEK ist im Bedarfs­fall das Nor­der Kran­ken­haus die Anlauf­stel­le, die sie brau­chen.  Und das ein­zi­ge Kran­ken­haus, das sie in bis zu 30 Minu­ten errei­chen kön­nen. Um in der Not­auf­nah­me, der Chir­ur­gie oder der Inne­ren sta­tio­när ver­sorgt zu wer­den, weil es mit einer ambu­lan­ten Behand­lung durch Haus- oder Fach­arzt nicht getan ist oder weil sie mit unkla­ren Beschwer­den eine sta­tio­nä­re Ein­rich­tung und eben kei­ne Arzt­pra­xis auf­su­chen. Ent­schei­dend ist nicht, was auf der Visi­ten­kar­te steht, son­dern das was drin steckt!

Die Ver­ant­wort­li­chen stel­len die Schlie­ßung so dar, als wür­de das Kran­ken­haus nur um ein paar Leis­tun­gen „redu­ziert“ wer­den. Ihre ver­harm­lo­sen­de Ankün­di­gung der „Redu­zie­rung“ läßt an Deut­lich­keit jedoch nichts offen: „Das Kon­zept RGZ bedeu­tet ..eine Ein­stel­lung der sta­tio­nä­ren Chir­ur­gie sowie der Inten­siv­sta­ti­on, eine Redu­zie­rung der inter­nis­ti­schen Bet­ten sowie eine Anpas­sung der Not­fall­ver­sor­gung(so im Sonn­tags­blatt am 7.5.zu lesen)

Wird bei der „Reduk­ti­on inter­nis­ti­scher Bet­ten aber die dahin­ter­ste­hen­de kli­ni­sche Abtei­lung mit ihrer ärzt­li­chen und pfle­ge­ri­schen Beset­zung durch eine Pfle­ge­sta­ti­on mit (u.a.) inter­nis­ti­schen ärzt­li­chen  Leis­tun­gen ersetzt, so ist das kei­ne men­gen­mä­ßi­ge, son­dern eine grund­le­gen­de qua­li­ta­ti­ve Ände­rung. Das Gere­de  um die ver­blei­ben­de Anzahl Bet­ten, in denen ja auch in Zukunft Pati­en­ten ver­sorgt wer­den, möch­te die­ses Erset­zen von Kli­nik­struk­tu­ren durch einer Pfle­ge­sta­ti­on mit ambu­lan­ten medi­zi­ni­schen Leis­tun­gen schön­re­den. Wel­cher Art die Ver­sor­gung in einem RGZ ist, kann man am ers­ten nie­der­säch­si­schen RGZ in Ankum  sehen, das im April aus einem vor­ma­li­gen Kran­ken­haus hervorging.

Genau­so ver­hält es sich bei der “Anpas­sung der Not­fall­ver­sor­gung”.   Fakt ist : die­se wird nicht ein­fach „ange­passt, son­dern sie bekommt eben­falls eine völ­lig neue, deut­lich nie­der­wer­ti­ge­re Bedeu­tung    Die Zen­tra­le Not­auf­nah­me mit den dahin­ter­lie­gen­den Sta­tio­nen ent­fällt kom­plett. Die für das RGZ ange­kün­dig­te „Not­fall­am­bu­lanz“ ist eine Arzt­pra­xis, die werk­tags von 8 bis 16 oder 18 Uhr geöff­net ist und in der nicht viel mehr behan­delt wer­den kann als in einer gut sor­tier­ten Haus­arzt­pra­xis : eben nur noch ambu­lant zu behan­deln­de Fäl­le. Erns­te Not­fäl­le müs­sen in einer Kli­nik ver­sorgt wer­den. Sie müs­sen aus dem RGZ per Ret­tungs­dienst dort­hin ver­bracht wer­den. Die Ret­tungs­diens­te haben aber seit Jah­ren bereits gro­ße Pro­ble­me, „ihre“ Pati­en­ten über­haupt in einem nahe­ge­le­ge­nen Kran­ken­haus unter­zu­brin­gen, weil die über­las­te­ten Kli­ni­ken sich immer häu­fi­ger und län­ger als „nicht auf­nah­me­be­reit“ für Not­fäl­le abmel­den. In der Regel geschieht das auf­grund feh­len­der Kapa­zi­tä­ten auf allen für die Not­fall­ver­sor­gung benö­tig­ten Sta­tio­nen, ein­schließ­lich der Not­auf­nah­men. Für die Not­fall­ver­sor­gung des Groß­teil der 90.000 Men­schen im Alt­kreis Nor­den gibt es bei der „Umwand­lung“ noch eine Anlauf­stel­le weni­ger. Fahr­ten in Ret­tungs­wa­gen bis ins Ems­land, nach Olden­burg oder ande­re weit ent­fern­te Kran­ken­häu­ser wer­den noch viel häu­fi­ger auf­tre­ten als bis­her, aus Sicht der Pati­en­ten wird die zeit­na­he Ver­sor­gung im Not­fall zum “ost­frie­si­schen Rou­lette”. Das Risi­ko dabei tra­gen dabei selbst­re­dend  nicht nur Pati­en­ten aus dem Nor­der Umfeld.

Der För­der­ver­ein ruft aus aktu­el­lem Anlass dazu auf, an der  kon­sti­tu­ie­ren­den Zusam­men­kunft für ein Akti­ons­bünd­nis gegen die UEK-Schlies­sung teilzunehmen:

Mon­tag, den 8.Mai 2023, 19.30

   im Mit­tel­haus in Nor­den  (1.OG, gros­ser Saal)

 

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