Konkretes Konzept für die Zukunft der stationären Krankenversorgung in Norden gefordert
Auf der jüngsten Mitgliederversammlung des Fördervereins der UEK am Standort Norden e.V. wurde ein neuer Vorstand gewählt. Erster Vorsitzender ist jetzt Dr.med. Axel Schönian (bisher 2. Vorsitzender), als zweite Vorsitzende neu im Vorstand ist Hanna Hagen, ehemalige Pflegeleiterin und Mitbegründerin der Palliativstation Norden. Schriftführerin bleibt Angelike Stockinger-Sürth, für die Finanzen bleibt weiter Rena Hüls zuständig. Der bisherige erste Vorsitzende, Jürgen Wieckmann, scheidet aus dem Vorstand des Vereins aus.
Der Verein hält auch in Zukunft die Förderung der Ubbo-Emmius Klinik (UEK) am Standort Norden für unbedingt nötig. Gerade in der gegenwärtigen Situation sei es von besonderer Bedeutung, sich für die Sicherstellung einer funktionierenden Grund- und Regelversorgung in Norden weiter stark zu machen: „Nach der Entwicklung der letzten Jahre machen wir uns große Sorgen um die stationäre Versorgung in Norden. Wir haben nicht nur Stillstand, sondern einen stetigen Abbau erlebt“, so Dr. med. Axel Schönian. Bei Fortsetzung des Kurses der vergangenen Jahre sei die Klinik unter den extrem schwierigen bundesweiten Rahmenbedingungen (Pflegemangel, Ärztemangel, wirtschaftlicher Druck durch Fallpauschalen und neue gesetzliche Vorgaben) sogar im Bestand gefährdet. Mit Unverständnis nimmt der Förderverein wahr, daß sich die Politik in Norden und im Landkreis bislang viel zu wenig um die Auswirkungen der beabsichtigten Krankenhausschließung auf das fach- und allgemeinärztliche Umfeld kümmere. Auch die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen für die Stadt Norden werden bislang ausgeblendet.
Schon seit geraumer Zeit, so erinnert Hanna Hagen, sei der Alltag der Mediziner und Pflegekräfte im Norder Krankenhaus von enormem Zeitdruck und von Überlastung geprägt. „Für den bevorstehenden, mindestens 6–8jährigen Zeitraum bis zu einer Fertigstellung der geplanten Zentralklinik fehlen für Norden Pläne und klare Zielvorgaben. Entgegen vielfach getroffener Ankündigungen ist weder zu erkennen, daß in Norden bestehende Personallücken geschlossen werden, noch ist klar, mit welchen Maßnahmen am Standort die Grund- und Regelversorgung für die nächsten Jahre sichergestellt werden soll“, heißt es aus dem Vorstand. Darüber hinaus fehlten Konzepte, wie man — auch im Hinblick auf eine zukünftige neue Klinik – zusätzliche Angebote entwickeln und ausbauen wolle, die für eine hinreichende Patientennachfrage zwingend erforderlich seien. „Die seit dem Bürgerentscheid 2017 vorgelegten „Konzepte“ sind weder im Hinblick auf eine Zentralklinik noch auf die Absicherung des Weges dorthin auch nur ansatzweise ausgereift. Ohne die Infrastruktur des Krankenhauses wird sich die Notfallversorgung in Norden massiv verschlechtern“. Der Förderverein begrüßt und unterstützt daher Bemühungen der Politik in Norden und im Landkreis, die Klinikleitung jetzt bezüglich der Planungen eng in die Pflicht zu nehmen und die wirtschaftlichen und konzeptionellen Ergebnisse detailliert zu verfolgen. Auch zukünftig wird der Verein in diesem Sinne ein „Wächteramt“ wahrnehmen, für eine transparente Information und Kommunikation eintreten und als Bürgerbündnis für die Sicherstellung der kommunalen Daseinsvorsorge öffentlich präsent bleiben.