Kahlschlag für die Notfallversorgung?  Förderverein ruft zum Protest auf

Der För­der­ver­ein der UEK am Stand­ort Nor­den kri­ti­siert aufs Schärfs­te die im Emder Rat geplan­te „Kon­kre­ti­sie­rung“ des Bür­ger­ent­scheids 2019 zum Kran­ken­hau­ses in Emden. Mit den jetzt geplan­ten Rats­be­schlüs­sen wür­de fest­ge­legt, daß ab 2029 aus­schließ­lich am (Zentralklinik-)Standort in Uth­wer­dum noch eine sta­tio­nä­re Not­fall­ver­sor­gungs­ein­heit betrie­ben wird. Dadurch wür­de die im dama­li­gen Bür­ger­ent­scheid aus­drück­lich zuge­sag­te Erhal­tung einer „Rund um die Uhr Not­fall­ver­sor­gung“ am Stand­ort Emden ins Gegen­teil ver­kehrt. Eine „7*24 Not­fall­ver­sor­gung vor Ort“ war auch für die bis­he­ri­gen Kli­nik­stand­or­te Nor­den und Aurich nach Start der Zen­tral­kli­nik stets ver­spro­chen worden.

Mit der Umset­zung der vor­lie­gen­den Plä­ne wür­de es für 240.000 Men­schen in Emden und dem Land­kreis Aurich nur noch eine ein­zi­ge Not­auf­nah­me geben, die hoff­nungs­los über­las­tet wäre. Als „Lösung“ wird der Aus­bau und die ver­stärk­te Indienst­nah­me des Ret­tungs­diens­tes pro­pa­giert. Bereits heu­te reicht jedoch die Zahl der ver­füg­ba­ren Ret­tungs­kräf­te nicht aus, der Arbeits­all­tag des akti­ven Per­so­nals im Ret­tungs­dienst ist durch stän­di­ge Über­be­las­tung gekenn­zeich­net. Die Fahrt­zei­ten und die Ent­fer­nun­gen zur Kli­nik im Not­fall haben sich schon jetzt deut­lich ver­län­gert. Prak­tisch bedeu­tet das, daß die flä­chen­de­cken­de Ver­sor­gung von Not­fäl­len zum Glück­spiel für die Pati­en­ten wird – mit allen dazu­ge­hö­ri­gen Risi­ken, die weder durch ver­bes­ser­te Pati­en­ten­steue­rung noch durch Tele­me­di­zin weg­zu­dis­ku­tie­ren sind. Einen Vor­ge­schmack geben bereits die Aus­wir­kun­gen der Schlie­ßung des Nor­der Kran­ken­hau­ses: Die wur­de bekannt­lich eben­falls ent­ge­gen frü­he­rer Zusa­gen schon 2023 voll­zo­gen und führt zu gra­vie­ren­den Eng­päs­sen in den Not­auf­nah­men Aurich und Emden. Nicht nur die 50000 Ein­woh­ner des Alt­krei­ses Nor­den und die 2 Mio Feri­en­gäs­te spü­ren seit­her die­se Ver­sor­gungs­lü­cken am eige­nen Leib, son­dern auch Pati­en­ten aus Emden und dem Auricher Gebiet sind davon längst betroffen.

Laut Begrün­dung der Emder Beschluß­vor­la­ge soll aber nicht nur die städ­ti­sche kli­ni­sche Not­fall­ver­sor­gung ersatz­los gestri­chen wer­den. Auch die der­zeit noch ver­füg­ba­ren Not­fall­am­bu­lan­zen sei­en, so heißt es, nicht mehr betreib­bar. Es gäbe danach zukünf­tig auch kei­ne Not­dienst­pra­xen der Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gung an den Alt­stand­or­ten, noch eine Not­fall­am­bu­lanz im Rah­men eines RGZ, wie sie der­zeit in Nor­den noch betrie­ben wird. Von Ideen einer Not­fall­am­bu­lanz in einem kom­mu­na­len MVZ ganz zu schweigen.

Das wäre in der Tat der GAU für unse­re Notfallversorgung!

Der För­der­ver­ein unter­stützt des­halb die stil­le Demo für die 24/7 Not­fall­ver­sor­gung, die am 4.6.25 um 16 h in der Ring­str 38b (vor dem Rats­saal, Ver­wal­tungs­ge­bäu­de 2) in Emden statt­fin­det und ruft auch alle Bewoh­ner des Nor­der­lan­des zur Teil­nah­me auf. 

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