LIEBE NORDER BÜRGERINNEN UND BÜRGER
Am 11.Juni sind Sie aufgerufen, Ihre Zustimmung oder Ablehnung zum Erhalt der UEK am Standort Norden im Rahmen des Bürgerentscheids zu erklären. Wir vom Förderverein der UEK am Standort Norden e.V. haben seit über drei Jahren intensiv die vielfältigsten Fragen und Aspekte dazu erörtert. Leider fand eine ergebnisoffene, transparente und demokratische Debatte um wirkliche Alternativen zur geplanten Zentralklinik von Seiten des Landkreises und der Planer nicht statt. Vielmehr verkam eine notwendige vorbehaltlose diesbezügliche Diskussion zu einer Dauerwerbung mit Tournee Charakter. Insgesamt waren die Planungen zu einem möglichen Neubau der Zentralklinik in Georgsheil durch Landrat und Beauftragter sowie gut bezahlter Geschäftsführung von vornherein durch wirtschaftliche Gesichtspunkte vorbestimmt.
Mit über 21 000 Unterschriften hatten dagegen viele Bürgerinnen und Bürger bereits ihre Ablehnung zur Errichtung einer Zentralklinik in Georgsheil deutlich gemacht.
DIE STADT NORDEN ( EIN MITTELZENTRUM ) BRAUCHT WEITERHIN EIN KRANKENHAUS VOR ORT
Wir vom Förderverein wollen, dass auch in Zukunft der Betrieb in der Ubbo-Emmius Klinik Norden als Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung langfristig erhalten bleibt und eine hohe Leistungsfähigkeit gesichert wird. Die Aufrechterhaltung der medizinischen Grundversorgung für die Bevölkerung vor Ort gehört zu der kommunalen Daseinsvorsorge – auch im Altkreis Norden!
Wir sehen deswegen das Krankenhaus in Norden mit den Abteilungen Innere Medizin, Chirurgie, Psychiatrie, Kinderstation, Schmerztherapie und Palliativstation und den Belegbetten für HNO und Urologie als unerlässlichen Anker für eine wohnortnahe medizinische Grundversorgung .
Die UEK Norden ist für weit mehr als 50000 Menschen aus dem Altkreis Norden das nächste Krankenhaus und außerdem : Mit 1,6 Millionen Übernachtungen ist Norden-Norddeich eines der wichtigsten touristischen Reiseziele in Ostfriesland.
Wegen des allergenarmen Nordseeküstenklimas wird die Region gerne von Gästen mit Atemwegserkrankungen besucht. Es bestehen auch 3 Mutter-Kind-Kur Einrichtungen und eine Reha-Klinik. Bei Verschlimmerungen und Notfällen sind diese Personen auf eine schnelle kompetente ärztliche Versorgung angewiesen, gegebenenfalls stationär. Diese Tatsache ist bei den Planern der Zentralklinik nicht ausreichend mit einbezogen worden. Ebenso fand die stark zunehmende Zuzugsituation von älteren Menschen nach Norden/Norddeich sowie der Betrieb von mindesten 6 Pflege-Einrichtungen keine ausreichende Berücksichtigung.
Demographischer Wandel braucht wohnortnahe Grundversorgung
Wer kann bezweifeln, dass durch den demographischen Wandel die wohnortnahe medizinische Grundversorgung bei den zunehmend immobil werdenden älteren Menschen immer dringender wird. Viele von ihnen bangen um die Möglichkeit der wohnort- und familiennahen Versorgung bei Erkrankungen.
DIE BEHAUPTUNG, DIE ERRICHTUNG EINER ZENTRALKLINIK SEI ALTERNATIVLOS IST FALSCH
Seit wann steht fest, dass ein kommunales Krankenhaus schwarze Zahlen schreiben muss? Selbstverständlich sollte es wirtschaftlich geführt, Fehlentscheidungen und Missmanagement verhindert werden. Dies erfolgte nachweislich in den letzten Jahren im Bereich der Ubbo-Emmius Klinik Aurich/Norden leider nicht. Die große finanzielle Misere durch das jährliches Defizit ca. 10 Mio wird sich unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht verringern. Dagegen wird sich die aufgelaufene Summe der Verbindlichkeiten bis zur geplanten Fertigstellung der Zentralklinik im Jahr 2022 auf weit mehr als über 100 Mio erhöhen. Dazu kommen die Kosten für die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen, die bisher nicht annähernd beziffert werden konnten. Und wie viele Hunderttausend Millionen Euros wird der Landkreis noch bezahlen müssen bis die Zentralklinik funktioniert, auch wenn die bisher noch nicht vom Land Niedersachsen beschlossene Bezuschussung zum Neubau berücksichtigt wird?
ES GIBT EINE ALTERNATIVE
Die jetzigen Klinikplaner wollten offensichtlich nicht alle Möglichkeiten eines Klinikzusammenschlusses prüfen und offenlegen. Es wurde sogar jahrelang versäumt, Fördergelder beim Land zu beantragen. Zudem fand nie ein tatsächliches Zusammenwirken der UEK-Kliniken Aurich-Norden statt. Die Klinik in Norden wurde dagegen seit der Fusion gezielt benachteiligt und schlecht geredet. Dank des wertvollen Dienstes, den Schwestern, Pfleger, Ärzte und andere Beschäftigte dort versehen, ist es bisher nicht gelungen, das Image des Norder-Krankenhauses bei der Bevölkerung nachhaltig herabzusetzen.
Falls die Bürgerinnen und Bürger bei dem am 11. Juni bevorstehenden Bürgerentscheid für den Erhalt der drei Krankenhäuser stimmen, müßten dann unverzüglich neue Verhandlungen der Landkreisverwaltung mit dem Land Niedersachsen und der niedersächsischen Krankenhausgesellschaft aufgenommen werden, um die Zukunftsfähigkeit der unter kommunaler Trägerschaft bestehenden Krankenhäuser zu stärken und die finanziellen Verluste zu mindern. Ferner sind Erörterungen über Fallpauschalen und anderen Abrechnungsmodalitäten mit niedersächsischen Krankenkassen notwendig.
Für strukturschwache Regionen hat der Gemeinsame Bundesausschuss im November 2016 in Berlin die Regelung beschlossen, nach denen Krankenhäuser und Krankenkassen zukünftig die sogenannten Sicherstellungszuschläge zu vereinbaren haben. “Sicherstellungszuschläge sind ein wichtiges Instrument, um in strukturschwachen Regionen und auf den Inseln ein stationäres Versorgungsangebot aufrecht zu erhalten.“ Ob die Voraussetzungen für Sicherstellungszuschläge auch hier vorliegen, wird durch die zuständige Landesbehörde zu überprüfen sein.
Allerdings wird für eine entschiedene Verbesserung der Kliniksituation eine unabhängige und fachlich kompetente Beraterfirma neu hinzugezogen werden müssen. Dies ist natürlich vom Landkreis nicht gewollt.
Geschichtlich überholt?
Auch die Einhaltung des § 22 im Gebietsänderungsvertag von 1977, der den Zusammenschluss des Landkreises Aurich und Norden regelt, ist nicht gewollt. Im § 22 heißt es, der Landkreis Aurich wird mit Inkrafttreten der Vereinbarung Träger der Kreiskrankenhäuser Aurich und Norden. Er ist verpflichtet, beide Krankenhäuser der Regelversorgung weiter zu betreiben … Dabei ist besonders darauf Bedacht zu nehmen, dass das Krankenhaus Norden neben der Bevölkerung des Einzugsgebietes auch noch die große Zahl der Feriengäste zu versorgen hat.
Selbstverständlich sind erneut die Fragen einer zukünftigen Kooperation oder auch einer Zusammenlegung der drei infrage stehenden Krankenhäuser auf ihre Zukunfts- und
medizinische Leistungsfähigkeit seriös zu prüfen. Mit einzufließen sollten dabei die in kommenden Jahren zu erwartenden Vorteile bei den Informationsmöglichkeiten, die sich durch die moderne Digitalisierung ergeben würden. ( “Brain for Bricks “ sagt man in England ).
- Werden dann ohnehin mehr Schwerpunkt-Abteilungen neben der Grund und Regelversorgung existieren ?
- Wie wäre ein ständiger Verbesserungs-Prozess einzurichten nicht nur in den einzelnen Häusern, sondern in einem funktionierenden Netzwerk der Gesundheitsversorger durch Verbund- und Kooperationslösungen.
- Nebenbei sei auch daran erinnert, daß z.B. in der Stadt Leer gleich zwei “gesunde Krankenhäuser “ zu finden sind.
- Solange eine ganze Reihe von Fragen zu der geplanten Zentralklinik unzureichend geklärt bleiben, wie beispielsweise die äußerst wichtige Frage der Notfallversorgung oder der Verkehrsanbindung, ergibt sich kein Vorteil, unser Krankenhaus aufzugeben.
- Und mit dem schleichenden Abbau seit Jahren sowie mit dem Schlechtreden des Krankenhauses Norden sollte endlich Schluss sein !
WIR SAGEN AM 11.JUNI 2017 JA …ZUM ERHALT DER UEK IN NORDEN UND AURICH
V.i.d.P. : Förderverein der UEK am Standort Norden e.V. E‑Mail:info@foerderverein-uek-norden.de