Pressemitteilung des Fördervereins der Ubbo-Emmius-Klinik am Standort Norden e.V.
25.02.2018
Bürger in Norden wollen sich nicht mit Schließungsplänen abfinden
Förderverein berät Maßnahmen zur Gegenwehr
Das zweite Treffen des Fördervereins zum Erhalt der UEK am Standort Norden nach der Vorstellung der Schließungspläne für das Norder Krankenhaus fand wieder unter reger öffentlicher Beteiligung statt. Fazit des Treffens : Die Bürger aus Norden und dem Umland wollen sich keinesfalls mit den Schließungsplänen abfinden und planen Maßnahmen zur Gegenwehr.
Das Modell „Zentralklinik“ wurde im Bürgerentscheid abgelehnt. Jetzt erwarten die Bürger den Erhalt aller drei Standorte im Rahmen einer Verbundlösung . Dabei muß die stationäre Grund- und Regelversorgung (mindestens mit chirurgischer und internistischer Abteilung) sowie eine Notfallversorgung rund um die Uhr in allen drei Städten langfristig erhalten werden.
Die von Claus Eppmann vorgetragenen Pläne sehen dagegen vor, mit Norden einen ganzen Standort aus dem Verbund herausfallen zu lassen. Wie er selbst erklärte, lagen dieser Richtungsentscheidung weder Prüfungen der wirtschaftlichen Grundlagen noch Betrachtungen der Patientenströme zugrunde. Daß er sie trotzdem in dieser Form bereits als „Grobkonzept“ vorgestellt hat, ist nur dadurch erklärbar, daß es eine entsprechende politische Vorabfestlegung seiner Gesellschafter – des LK Aurich und der Stadt Emden – gibt. Allein mit Blick auf den Beitrag des Norder Hauses zu den Gesamtverlusten der UEK (maximal 15%) und auf die Patienten – und Bevölkerungsstruktur im Einzugsbereich ist die Schließung ausgerechnet dieses Hauses ansonsten nicht erklärbar.
Währenddessen ist rund um die Norder UEK eine immer weiter fortschreitende schleichende Erosion zu beobachten. Bei der stattfindenden Ausrichtung von Zentren innerhalb der UEK verliert der Standort Norden wie seit vielen Jahren immer weiter an Gewicht. Die Perspektiven der hier tätigen Ärzte und Pflegekräfte verschlechtern sich zusehends. Viele, gerade junge Mitarbeiter orientieren sich weg zu anderen Arbeitgebern. Seit Jahren fließen keine Fördermittel des Landes mehr, da man im Vorgriff auf die Zentralklinik auf einen Plan B (wie Bestandssicherung) verzichten wollte.
Vor diesem Hintergrund erwarten Förderverein und Bürger in Norden, daß die Norder Parteien und Gremien selbst eindeutige Maßstäbe für eine Verbundlösung unter Einschluß des Norder Krankenhauses in Richtung Aurich und Emden setzen. Ein Verbund, in dem die Norder UEK als Konkursmasse geopfert wird, kann für Norden keine Perspektive sein.
Der Förderverein hat deshalb den Antrag an die Stadt Norden gestellt, zu prüfen, welche konkreten Folgen eine Schließung des Krankenhauses hätte. Insbesondere geht es um die Auswirkungen für ältere und sozial schwache Bürgerinnen und Bürger, um die regionale Wirtschaft, insbesondere die Arbeitsplätze sowie den Status der Stadt Norden als Mittelzentrum. Auch die zu erwartende Veränderung der Steuereinnahmen der Stadt soll untersucht werden. Der Antrag wurde dem Bürgermeister in der Erwartungen zukommen lassen, ihn noch in die bevorstehenden Haushaltsberatungen einzubringen.
Der Förderverein plant weitere Aktionen und ruft alle Norder und betroffenen Bürger aus dem Umland , die nicht mit den geplanten Einschränkungen der stationären Versorgung in der gesamten Region durch eine Neuauflage der Zentralklinikpläne einverstanden sind, sich aktiv an der Vorbereitung und Umsetzung von Protestaktionen zu beteiligen!
Zum nächsten öffentlichen Treffen lädt der Förderverein am Di 06.03. um 19:30 wieder ins Mittelhaus in Norden ein. Alle interessierten Bürger sind dabei herzlich willkommen.