Förderverein warnt vor bevorstehendem Aus für das Norder Krankenhaus

(Pres­se­er­klä­rung des För­der­ver­eins der UEK am Stand­ort Nor­den e.V.vom 4.9.22)

För­der­ver­ein warnt vor bevor­ste­hen­dem Aus für das Nor­der Krankenhaus

Vor­zei­ti­ges Ende der Grund- und Regel­ver­sor­gung in Nor­den befürchtet

Die aktu­el­le dras­ti­sche Ver­schär­fung der Ver­sor­gungs­si­tua­ti­on am Kran­ken­haus Nor­den sei durch die von der Geschäfts­füh­rung der Trä­ger­ge­sell­schaft durch­ge­führ­te vor­sätz­li­che Schwä­chung des Stand­or­tes Nor­den ver­ur­sacht wor­den, heißt es vom För­der­ver­ein des Kran­ken­hau­ses Nor­den. „Dadurch, dass 2020 der Chef­arzt Dr. R. nach Aurich abge­zo­gen wor­den ist, ist das Kran­ken­haus Nor­den an einem wich­ti­gen Stand­bein, der Gas­tro­en­te­ro­lo­gie (beschäf­tigt sich mit Magen-/Darm-/Bauch­er­kran­kun­gen) geschwächt wor­den und hat die vol­le Wei­ter­bil­dungs­er­mäch­ti­gung für Inne­re Medi­zin ver­lo­ren. Ein enga­gier­ter Chef­arzt, der am Stand­ort Nor­den iden­ti­täts­stif­tend war, ist damit aus Nor­den ent­fernt wor­den. Inzwi­schen haben auf­grund der schlech­ten Arbeits­be­din­gun­gen infol­ge stän­di­ger Kür­zun­gen nicht nur der Nach­fol­ger von Dr. R. (= Dr. K.), son­dern auch des­sen Nach­fol­ge­rin (Fr. Dr. D.) gekün­digt.  Wir haben bereits 2020 diver­se Poli­ti­ker dar­auf auf­merk­sam gemacht, die poli­tisch Ver­ant­wort­li­chen haben die Geschäfts­füh­rung jedoch nicht kor­ri­giert. Aktu­ell hat das Kran­ken­haus Nor­den nicht mehr die Fähig­keit, jeder­zeit – also auch bei Not­fäl­len — Magen- und Darm­spie­ge­lun­gen durch­füh­ren zu kön­nen. Eine ent­spre­chen­de Stel­len­aus­schrei­bung, um die­sen Man­gel zu behe­ben, gibt es nicht“ sag­te Dr. med. Axel Schönian.

Damit ver­lie­re das Kran­ken­haus Nor­den ein wesent­li­ches Merk­mal eines Akut­kran­ken­hau­ses. Die Situa­ti­on sei ähn­lich schlimm wie 2012, als es wegen der vom dama­li­gen Land­rat Harm-Uwe Weber geplan­ten Strei­chung der Ope­ra­ti­ons­be­reit­schaft im Nor­der Kran­ken­haus zu viel­fäl­ti­gen und letzt­lich erfolg­rei­chen Pro­tes­ten der Bevöl­ke­rung kam.

Dem För­der­ver­ein lie­gen Infor­ma­tio­nen vor, dass ent­ge­gen aller Beteue­run­gen zur Sicher­stel­lung am Stand­ort in Nor­den, eine Schlie­ßung der Grund­ver­sor­gung im Nor­der Kran­ken­haus (also Inne­re und Chir­ur­gi­sche Abtei­lung mit Funk­ti­ons­fä­hig­keit 24 Stun­den täg­lich) unmit­tel­bar bevor­steht – kurz nach den Land­tags­wah­len im Okto­ber und lan­ge vor dem geplan­ten Start­ter­min der Zen­tral­kli­nik 2028.

Die Erklä­run­gen der Trä­ger­ge­sell­schaft und füh­ren­der Poli­ti­ker aus SPD und CDU, die Grund- und Regel­ver­sor­gung in Nor­den sei und blei­be bis zum Start der Zen­tral­kli­nik gesi­chert, sei mit dem bestehen­den Kurs nicht zu halten.

Mitarbeiter*innen und Patient*innen wür­den damit den Preis dafür bezah­len, dass die immer wie­der ange­kün­dig­ten Maß­nah­men zum Erhalt der Grund­ver­sor­gung in Nor­den vom Manage­ment und den poli­ti­schen Trä­gern nie ernst­haft ver­folgt wor­den seien.

Statt­des­sen sei unter Beru­fung auf feh­len­de Wirt­schaft­lich­keit und Per­so­nal­pro­ble­me das Ange­bot in Nor­den immer wei­ter aus­ge­dünnt und ver­meint­li­che „Sach­zwän­ge“ geschaf­fen wor­den, die heu­te die Exis­tenz des Kran­ken­hau­ses in Fra­ge stellen.

Wäh­rend ande­re ver­gleich­ba­re länd­li­che Kli­ni­ken den ver­schlech­ter­ten Rah­men­be­din­gun­gen (wie gesetz­li­che Vor­ga­ben der Bun­des­po­li­tik, Per­so­nal­man­gel und die Situa­ti­on in der Pfle­ge) durch akti­ves stra­te­gi­sches Manage­ment ent­ge­gen­tre­ten, sei der Stand­ort Nor­den von der Trä­ger­ge­sell­schaft immer wie­der vor­sätz­lich geschwächt worden.

Der För­der­ver­ein betont, dass der schei­den­de Geschäfts­füh­rer, der neben einem gesund­heits­po­li­ti­schen Scher­ben­hau­fen in Nor­den auch ein finan­zi­el­les Desas­ter hin­ter­las­se, im Auf­trag der füh­ren­den Poli­ti­ker tätig sei, die ihn geholt hät­ten, ihn mit Macht und Finan­zen aus­ge­stat­ten hät­ten und die über den Auf­sichts­rat eine Kon­troll­funk­ti­on über ihn aus­üben würden.

 

Der För­der­ver­ein for­dert von der Poli­tik – ins­be­son­de­re von der SPD und der CDU, die in den ent­schei­den­den Gre­mi­en gemein­sam die Mehr­heit haben — dafür zu sor­gen, dass die Geschäfts­füh­rung die seit Jah­ren zuge­sag­te Sicher­stel­lung der Grund- und Regel­ver­sor­gung am Stand­ort Nor­den gewähr­leis­tet. Ins­be­son­de­re müs­se die vor 2 Jah­ren noch bestehen­de Situa­ti­on mit einer funk­tio­nie­ren­den inter­nis­ti­schen und gas­tro­en­te­ro­lo­gi­schen Abtei­lung in Nor­den, die die vol­le Wei­ter­bil­dungs­er­mäch­ti­gung für Ärzt*innen inne­hat, wie­der­her­ge­stellt wer­den. Für den Erhalt einer chir­ur­gi­schen Abtei­lung mit einer 24-Stun­den-Ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung müs­se ein Kon­zept ent­wi­ckelt werden.

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