Zur Information an dieser Stelle eine aktuelle Pressemitteilung des Fördervereins. Was würden die Bürger rund um Norden bei der nach wie vor drohenden Schließung des Regionalen Gesundheitszentrums per 1.1.2026 verlieren? Welche Angebote sind rund um das RGZ derzeit noch verfügbar?
Alle, die sich für die Sicherung und die Erhaltung dieser Strukturen in Norden stark machen wollen, sollten dies durch ihre Beteiligung an der Demonstration am 25.10. unterstreichen !
RGZ Norden: Bürgern droht massive Versorgungslücke ab 2026
Norden, 1.10.2025 – Die zentrale medizinische Versorgung in Norden und Umgebung steht nach Ansicht des UEK Fördervereins vor einem Wendepunkt. Das Regionale Gesundheitszentrum (RGZ), die angegliederte Notfallambulanz und das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) sichern derzeit unter einem Dach noch wichtige Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger. Doch schon wieder werden weitere Leistungsangebote gestrichen – und mit einer drohenden Schließung des RGZ zum 1. Januar 2026 wegen fehlender Finanzierungsgarantien des Landkreises Aurich steht die Versorgung von Norden mit seinem gesamten Einzugsbereich vor drastischen Einschnitten.
Was den Bürgerinnen und Bürgern aktuell noch zur Verfügung steht:
- Notfallambulanz im RGZ – Bei akuten Beschwerden werden Patientinnen und Patienten wohnortnah erstversorgt
- Eine Kurzliegerstation insbesondere für multimorbide Patienten mit 25 Betten
- Facharztversorgung unter einem Dach – Das MVZ bündelt verschiedene ambulante medizinische Angebote zentral in Norden (Gastroenterologie, Gefäßchirurgie, Kardiologie)
- Ambulante Untersuchungen und Behandlungen – Eine wohnortnahe Grundversorgung im RGZ und MVZ, die die Praxen der niedergelassenen Ärzte entlastet
- Die psychiatrische Abteilung des Krankenhauses
Was bereits weggefallen ist oder zeitnah gestrichen werden soll:
- Chirurgie – Operative Eingriffe, mit Ausnahme der Gefäßchirurgie, werden künftig nicht mehr im MVZ Norden durchgeführt, sondern nach Aurich verlagert.
- Die Nutzung der OP-Kapazitäten durch Belegärzte wurde bereits vor längerer Zeit eingestellt
- Schmerzstation – Spezialbehandlungen für Schmerzpatientinnen und ‑patienten werden künftig nicht mehr in Norden durchgeführt
- Krankenhausversorgung – Die wohnortnahe stationäre Grund- und Regelversorgung wurde bereits zum 1.7.2023 geschlossen
Was die Menschen im Norderland bei einer vollständigen Schließung des RGZ ab 2026 verlieren würden:
- Die Notfallambulanz – Akute Hilfe vor Ort entfällt. Patientinnen und Patienten müssten künftig weitere Wege, insbesondere nach Aurich oder Emden, in Kauf nehmen.
- Alle ärztlichen Angebote im RGZ – Die Bündelung haus- und fachärztlicher Versorgung bricht weg. Für Patientinnen und Patienten im Umkreis von Norden ist es mittlerweile sehr schwer einen Hausarzt zu finden. Das RGZ stellt hier für Viele eine Notlösung dar und entlastet zusätzlich die Hausärzte.
- Kurze Wege und schnelle Versorgung – Besonders ältere Menschen, chronisch Kranke und Familien wären aufwendigen Fahrten ausgesetzt.
- Sicherheit und Vertrauen – Die Gewissheit, bei Notfällen medizinisch noch versorgt zu sein, ginge verloren.
Drohende Folgen für die Bevölkerung
Ein kompletter Wegfall des RGZ und der Ambulanz bedeutet nicht nur längere Anfahrtswege, sondern auch Überlastung der umliegenden Kliniken und Praxen, längere Wartezeiten und eine deutliche Verschlechterung der medizinischen Versorgung im gesamten Landkreis. Die Bürgerinnen und Bürger in Norden stünden damit ohne direkte Anlaufstelle für Notfälle und ohne zentrale Versorgungsstruktur da.
Das RGZ und das MVZ sind wichtige Pfeiler für die Gesundheitsversorgung im nördlichen Ostfriesland. Die drohende Schließung des RGZ ab dem 1. Januar 2026 würde ein großes Versorgungsloch reißen – mit spürbaren Folgen für alle Generationen.
„Wenn das RGZ geschlossen wird, stehen wir bei vielen Notfällen ohne schnelle Hilfe da. Denn der Rettungsdienst ist nicht für alle Notfälle zuständig; nur für die Lebensbedrohlichen. Außerdem ist er schon jetzt oft genug an bzw. jenseits der Belastungsgrenze“, warnt Dr. Axel Schönian vom Förderverein.
Auch Ärztinnen und Ärzte äußern ihre Sorge: „Viele Patientinnen und Patienten sind auf kurze Wege angewiesen. Eine weitere Verlagerung der Angebote nach Aurich wird die Versorgung in Norden deutlich verschlechtern, da die haus- und fachärztlichen Praxen den Fortfall der Leistungsangebote nicht auffangen können,” so Dr. Alexander Göbel.
Hintergrund
Das RGZ und das MVZ in Norden bündeln seit Schließung der Grund- und Regelversorgung im Norder Krankenhaus die fachärztliche Versorgung, eine Notfallambulanz und eine Kurzliegestation mit 25 Betten unter einem Dach. Durch die bereits erfolgten Schließungen einzelner Abteilungen hat sich das Angebot in den vergangenen Jahren stetig reduziert. Ohne eine gesicherte Finanzierung droht nun das endgültige Aus zum 1. Januar 2026, obwohl Landrat und Geschäftsführung wiederholt bestätigt haben, dass das RGZ Norden von der Bevölkerung sehr gut angenommen wird.