Aktuelle Pressemitteilung des Fördervereins vom 15.10. :
Aufruf zur Demonstration für den Erhalt des Regionalen Gesundheitszentrums und der Notfallversorgung in Norden
Das Regionale Gesundheitszentrum mit seiner bestehenden Notfallambulanz am Standort Norden steht ab dem 1. Januar 2026 vor einer finanziellen Unsicherheit, die die gesamte medizinische Versorgung der Region in Gefahr bringen könnte. Trotz Berichterstattung, die suggeriert, die Finanzierung sei bereits gesichert, bleibt die Förderzusage des Landes unter dem Vorbehalt der Wirtschaftlichkeit – ein Umstand, der in der öffentlichen Diskussion bislang jedoch weitgehend unerwähnt bleibt.
Das RGZ als Einrichtung, die an die Stelle des ehemaligen Krankenhauses getreten ist, kann mit seinen Leistungsangeboten keine Überschüsse erwirtschaften. Grund dafür sind die bestehenden gesetzlichen Regelungen für die Finanzierung dieser Versorgungseinrichtungen, einer Mischung aus stationären und ambulanten Leistungen. Sie führen dazu, daß alle niedersächsischen RGZ defizitär sind und auf dauerhafte Zuschüsse angewiesen sind. Ohne die bis Ende 2025 befristeten Fördermittel schreibt das RGZ Norden zwangsläufig rote Zahlen. Der Landkreis als Träger ist grundsätzlich nicht bereit, selbst Zuschüsse für eine dauerhafte Fortsetzung des Betriebs zu garantieren. Er verweist auf die Absichtserklärung des Landes, für das RGZ Norden auch nach 2025 befristetet Förderung bereitzustellen. Diese Mittel wären jedoch an den Vorbehalt eines wirtschaftlichen Betriebs geknüpft – diesen wirtschaftlichen Betrieb erbringt das RGZ jedoch nicht.
„Es wird aktuell der Eindruck erweckt, dass die Finanzierung des Gesundheitszentrums durch die Absichtserklärung des Landes bereits in trockenen Tüchern sei. Was dabei nicht thematisiert wird, ist der Wirtschaftlichkeitsvorbehalt. Er bedeutet nämlich, dass die Förderung gestrichen werden kann, wenn Verluste entstehen. Angesichts der tatsächlichen finanziellen Situation stellt die Aussicht auf Landesmittel unter diesem Vorbehalt eine trügerische Sicherheit für die Zukunft unserer Gesundheitsversorgung in Norden dar“, erklärt der Förderverein UEK Norden. „Die Existenz des RGZ muß dauerhaft durch Zuschüsse des Trägers (oder alternativ durch Landesmittel ohne Wirtschaftlichkeitsvorbehalt) gesichert werden!“
Warnsignal: aktuell die Schließung der Schmerztherapie
Erst kürzlich wurde die Abteilung Schmerztherapie am RGZ Norden aufgelöst und die Patienten nach Aurich bzw. Emden verwiesen. Auch die Leistungsangebote am RGZ fallen ohne Rücksicht auf den tatsächlichen Versorgungsbedarf vor Ort einer Zentralisierung zum Opfer. Auf dem Weg zur Zentralklinik werden seit Jahren insbesondere am „Altstandort Norden“ die bestehenden medizinischen Angebote als unwirtschaftliche Parallelstrukturen identifiziert und wegrationalisiert. Angebote der Grundversorgung werden eingeschränkt, durchrationalisiert oder komplett eingestellt zugunsten des Ausbaus erlösversprechender Fachabteilungen an den verbliebenen Standorten . So entpuppt sich die vielgepriesene „bestmögliche Versorgung“ an allen bisherigen Klinikstandorten als Spielball des Geschäfts mit der Versorgung.
„Gesundheit darf nicht weggespart werden!“, fordert der Förderverein, der sich gemeinsam mit einer breiten Unterstützergruppe für den Erhalt des RGZ stark macht. „Wir stehen ein für eine wohnortnahe, sichere medizinische Versorgung – mit einer Notaufnahme rund um die Uhr, einer verlässlichen Grundversorgung und klarer politischer Verantwortung. “Gesundheitsfürsorge ist alternativlos.“
Demonstration am 25. Oktober – Wir kämpfen für unser RGZ und die Notfallversorgung!
In Reaktion auf die unsichere Zukunft des Regionalen Gesundheitszentrums ruft der Förderverein zur Demonstration am 25. Oktober 2025 auf. Ziel ist es, ein klares Zeichen für den Erhalt des RGZ zu setzen und die Verantwortlichen dazu zu bewegen, die Schließung zu verhindern.
„Die medizinische Versorgung der Region muss sichergestellt bleiben. Eine Schließung unseres RGZ hätte gravierende Folgen für die gesamte Bevölkerung und die Notfallversorgung in Norden. “Es ist jetzt höchste Zeit, dass der Landkreis handelt und Verantwortung übernimmt“, betont der Förderverein.
Forderungen an die Politik
Der Förderverein fordert von den zuständigen politischen Entscheidungsträgern mindestens
- Dauerhafte Sicherstellung des RGZ-Betriebs durch eine verbindliche und unbefristete Zusage zur Übernahme der Defizite–so, wie es bei den zweistelligen Millionendefiziten der UEK immer gemacht wird
- Ausbau der Notfallambulanz zu einem 7*24 verfügbaren Leistungsangebot in Norden
- Planung und Erweiterung der ambulanten Angebote am Standort des ehemaligen KH Norden statt weiterer Ausdünnung mit Verlagerung nach Aurich und Emden
- Sicherstellung eines chirurgischen Angebots inklusive niedrigschwelliger OPs und Öffnung des RGZ für Belegbettennutzung durch Fachärzte in Norden
- Fortsetzung der ambulant-stationären Angebote des Projekts StataMed in Kooperation mit der niedergelassenen Ärzteschaft
- Transparenz: Klarheit über die finanzielle Situation des Krankenhauses und vorbehaltlose Förderzusage.
- Nachhaltige Planung: Langfristige und stabile Lösungen für den Erhalt der medizinischen Versorgung in Norden.
- Politische Verantwortung: Die Sicherstellung einer zuverlässigen und wohnortnahen Gesundheitsinfrastruktur für die Bevölkerung der Region.
Der Förderverein ruft alle Bürgerinnen und Bürger von Norden und Umgebung dazu auf, sich aktiv an der Demonstration zu beteiligen und die Forderungen nach einer sicheren und langfristigen Gesundheitsversorgung zu unterstützen.