Zu den Pressemitteilungen zum Stand des Norder RGZ : Demo jetzt erst recht !

In der ver­gan­ge­nen Woche stell­ten Dr. A.Dinse-Lambracht,  Chef­arzt und Lei­ter  Zen­tra­le Not­auf­nah­men der Kli­ni­ken Aurich/Emden/Norden und V. Bern­hardt-Wilts, die Lei­te­rin des RGZ Nor­den, der Öffent­lich­keit Infor­ma­tio­nen zum aktu­el­len Stand rund um das RGZ vor. Dazu neh­men wir wie folgt Stellung:

 

War­um wir auf die Stra­ße gehen müssen!

Weni­ge Tage vor der Demons­tra­ti­on für eine wohn­ort­na­he Gesund­heits­ver­sor­gung in Nor­den las­sen Kreis und Trä­ger­ge­sell­schaft die Ver­ant­wort­li­chen des Nor­der RGZ über die Pres­se vekünden:
„Das RGZ funk­tio­niert, ent­wi­ckelt sich posi­tiv, ist stabil.“
Die­se Bot­schaft soll offen­bar beru­hi­gen: Kein Grund zur Sor­ge – und schon gar nicht zum Protest!
Wir sagen: Doch! Und zwar drin­gen­der denn je.
Denn was die Ver­ant­wort­li­chen als Erfolgs­mel­dung ver­kau­fen, bestä­tigt in Wahr­heit genau das Gegen­teil: Unse­re Sor­gen sind berechtigt!

1. Nichts ist gesi­chert – gar nichts!

Seit der Schlie­ßung des Nor­der Kran­ken­hau­ses klaf­fen gro­ße Ver­sor­gungs­lü­cken. Trotz­dem hat der Trä­ger bis heu­te kei­ne Lösun­gen geschaf­fen, die die­sen Bedarf decken.
Jetzt wer­den leicht stei­gen­de Fall­zah­len und etwas bes­se­re Erlö­se als „posi­ti­ve Ent­wick­lung“ ver­kauft – dabei steht das RGZ nur dank befris­te­ter Zuschüs­se über­haupt auf den Bei­nen. Die­se lau­fen Ende 2025 aus.
Ohne neue För­der­gel­der ist das RGZ defi­zi­tär – und sei­ne Ange­bo­te ste­hen auf der Kippe.
Wenn es jetzt heißt, man „ver­die­ne Geld mit den Nor­der Ange­bo­ten“, dann heißt das im Klar­text: Nur solan­ge sich das Geschäft rech­net, bleibt das RGZ bestehen. Danach ist Schluss – auf Kos­ten der Pati­en­tin­nen und Patienten.

2.Der Land­kreis drückt sich vor sei­ner Verantwortung

Über­all in Nie­der­sach­sen kämp­fen Kli­ni­ken mit Defi­zi­ten, vor allem in der Grund­ver­sor­gung. Kom­mu­na­le Trä­ger glei­chen sol­che Ver­lus­te aus – weil sie Ver­ant­wor­tung für ihre Bür­ger tragen.
Der Land­kreis Aurich tut das Gegen­teil: Statt eige­ne Mit­tel bereit­zu­stel­len, zeigt man auf Han­no­ver und hofft, das Land wer­de schon zahlen.
Der Land­rat stellt sich hin und sagt: „Wir brau­chen kei­nen Plan B – das Land wird wei­ter fördern.“
Das klingt bequem, ver­schlei­ert aber die Wahr­heit: Der Kreis will die Ver­sor­gung in Nor­den gar nicht dau­er­haft sichern.

3.Landesförderung ist kein Rettungsschirm

Das Land gibt nur zeit­lich befris­te­te Zuschüs­se – kei­ne dau­er­haf­te Finan­zie­rung. Und auch För­der­mit­tel flie­ßen nur, wenn eine Ein­rich­tung nach­wei­sen kann, dass sie wirt­schaft­lich arbeitet.
Aber kei­nes der vier RGZ in Nie­der­sach­sen schafft das bis­her. Auch für Nor­den gilt: Ohne neue Finan­zie­rungs­re­geln und ohne Ver­ant­wor­tung des Trä­gers bleibt die Zukunft ungewiss.
Selbst wenn im kom­men­den Monat wie­der För­der­gel­der bewil­ligt wer­den soll­ten – sie sind nur ein Pflas­ter, kei­ne Hei­lung. Eine sta­bi­le Ver­sor­gung braucht ver­bind­li­che Struk­tu­ren vor Ort, kei­ne Schönrechnerei!

2029 soll sowie­so Schluss sein – das dür­fen wir nicht hinnehmen!

Der Chef­arzt erin­nert selbst dar­an: Mit Start der Zen­tral­kli­nik sol­len alle dezen­tra­len Ange­bo­te ver­schwin­den – auch das RGZ mit­samt der Notfallambulanz.
Das bedeu­tet: Zen­tra­li­sie­rung statt Nähe, Fahr­zei­ten statt Ver­sor­gung, Tele­me­di­zin statt mensch­li­cher Betreuung.
Gera­de in einer länd­li­chen Regi­on wie bei uns an der Küs­te ist das ein Schlag ins Gesicht aller, die auf schnel­le, ver­läss­li­che Hil­fe ange­wie­sen sind.


Wenn wir jetzt nicht laut wer­den, ver­lie­ren wir end­gül­tig die letz­ten noch ver­blie­be­nen Bestand­tei­le der wohn­ort­na­hen Gesundheitsversorgung.

Des­halb: Wir gehen auf die Stra­ße – für eine siche­re, wohn­ort­na­he medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung in Norden!

Nicht mor­gen, nicht irgend­wann – jetzt.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert