Zu einer spontan anberaumten Protestkundgebung trafen sich am Freitag rund 60 Bürger – vorwiegend aus dem Norder Bereich — an der KVHS in Aurich. Dort sollte – in nichtöffentlicher Sitzung – dem Kreistag des Landkreises Aurich und dem Emder Rat das „Zukunftskonzept“ der Trägergesellschaft für die drei Kliniken in Aurich, Norden und Emden vorgestellt werden. Mitglieder des Fördervereins hatten den Protest vorbereitet, vor Ort wurde die Aktion vom Aktionsbündnis zum Erhalt der wohnortnahen Krankenhäuser unterstützt.
„Nichtöffentliche Vorstellung der Krankenhauspläne? So geht es nicht!“
- unter diesem Motto richtete sich der Protest gegen die Schließungspläne für das Norder Krankenhaus („Norden nicht ohne mein Krankenhaus“ — „Zukunft in Norden : 7x24 in die Röhre gucken?“) und gegen die immer unverhohlener propagierte Fortsetzung der Zentralisierungspläne. Mit der Parole „Spiel auf Zeit – wir sind es leid“ wurde das Vorgehen von Politik und Trägergesellschaft seit dem Bürgerentscheid vor fast einem Jahr angegriffen, die statt der Schaffung einer wirklichen Verbundlösung in Aurich, Norden und Emden hinter den Kulissen unbeirrt weiter auf Zentralklinikkurs fahren.
Das, was vom Geschäftsführer der Trägergesellschaft in der nicht-öffentlichen Runde anschließend als „Zukunftslösung“ vorgestellt wurde , bestätigte die Parole der Demonstranten „Wer im Geheimen Fakten schafft, hat nichts Gutes zu bieten“ :
Ein Wiederaufleben der Pläne für eine — vorerst — verkleinerte Zentralklinik in Georgsheil (mit rund 570 Betten) mit Schließung der beiden UEK-Standorte in Norden und Aurich , zusätzlich eine – vorerst — parallel dazu betriebene, deutlich schrumpfende Klinik in Emden am alten Standort.
Die Demonstranten forderten die Mitglieder des Kreistages auf, ihre gesundheits-politische Verantwortung wahrzunehmen und von der Trägergesellschaft endlich belastbare Zahlen, Daten und Fakten einzufordern, bevor sie über ihre bis zum 31.03.2018 befristete Zustimmung zur Verlängerung des Konsortialvertrages (und damit der Zusammenarbeit zwischen UEK und Emder Krankenhaus in der derzeitigen Form ) erneut entscheiden.
Der Förderverein erneuert sein Angebot an alle Vertreter im Kreistag , über die Vorschläge und die ihnen zugrundeliegenden Zahlen zu sprechen!
An die Bürger appellieren wir, sich hörbar und sichtbar in die bevorstehenden Entscheidungen einzumischen !
Eine ausführliche inhaltliche Stellungnahme zum „Zukunftskonzept“ folgt . Die Informationen, die den politischen Gremien am Freitag als Entscheidungsgrundlage vorgetragen wurden, wurden bisher nur in stark vergröberten Auszügen veröffentlicht. Ob dies etwas mit der oben zitierten Parole „Wer im Geheimen Fakten schafft..“ zu tun hat, mag jeder für sich bewerten !